Fotografieren in “Lost Places”. Ein Lebewohl

Die verlassene Glarner Metallwerkstatt ist eine wahre Schatzkammer, um die Perspektiven- und Detailfotografie zu üben. An diesem «Lost Place» scheinen viele Dinge der Realität entrückt. Protzig und raumfüllend wirkt der mit dem Weitwinkelobjektiv aufgenommene Amboss. Wir arbeiten mit bewusst knapp gesetzten Schärfentiefen – beispielsweise beim Schraubenschlüssel – und ernten spannende Bilder.

Zur Mittagszeit stehen unsere Stative still. Bald steht aber nichts mehr still. Vermutlich konnten wir das letzte Mal in diesen Räumen fotografieren: Nach 18 Jahren Leerstand soll ein Umnutzungsvorhaben realisiert werden. Wehmut macht sich breit. Der Fotoschool-Kurs «Lost Places» hat einen verwunschenen Ort verloren – machen wir uns auf zum nächsten Lost Place!

Lost Places Workshop

 

 

Fotografieren in “Lost Places”. Ein Lebewohl

Fotografieren in “Lost Places”. Ein Lebewohl

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Spannend: Das gleiche Objekt (Schlüssel im Sägemehl) wird von zwei Kursteilnehmenden auch zweimal unterschiedlich interpretiert.

 

Spukt es hier? Vergessene Orte erzählen fantastische Geschichten. Neugierig erkundete am Lost-Places Workshop eine sehr interessierte FOTOSCHOOL-Gruppe eine alte Spinnerei+Weberei im Glarnerland. Mithilfe ihrer Kameras begannen die Teilnehmenden eigene teils spukende Geschichten zu kreieren…

Trüb, nass, vergessen. Zum Glück war das Dach unseres ‚Lost Place‘ noch dicht und wir konnten trocken die Weberei, Spinnerei und die Unterhalts-Werkstatt durchforsten.
Im ersten Teil zeigen wir nun Aufnahmen der Räume sowie Aus- und Fernblicke; alle Bilder sind von den Kursteilnehmenden gemacht.

Fotografieren in “Lost Places”. Ein Lebewohl

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Spuk: Ist dies der Geist der alten Spinnerei? Wir wissen es nicht. Doch in der Aufnahme sind sagenhafte Gestalten sichtbar…

 

 

Fotografieren bei schlechten Lichtverhältnissen – so klappt’s

Das Rattern ist schon von weitem zu hören. Vor Ort ein «ohrenbetäubender» Lärm. Unter diesen Bedingungen wurde früher in den Webereien und nachgestellt in der SRF-Doku «Anno 1914» bei Juckern im Tösstal gearbeitet. Kleine und grosse mechanische Details, welche in der heutigen elektronisch gesteuerten Welt kaum mehr anzutreffen sind, konnten besichtigt, bestaunt und in meinem Fall fotografisch in einer Bildserie festgehalten werden.

Schlechte Lichtbedingungen | Fotoschool Pfäffikon ZH

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In den Räumlichkeiten herrschten sehr schlechte Lichtbedingungen, so entschied ich mich mit der Leica Monochrom und hoher ISO zu arbeiten. An Objekten und fototechnischen Herausforderungen fehlte es nicht. So war es zum Beispiel spannend, die Bewegung des hin- und herschnellenden Webschiffchens, welches durch einen Schlag auf die andere Seite geschleudert wurde, einzufangen. Gerade bei Aufnahmen von mechanischen Geräten lohnt sich der fokussierte Blick und die Wahl einer kleinen Blendenzahl. 

Bei der Bildserie auf dieser Seite zeigt sich das bei den gespannten Fäden oder beim Zahnrad. Das eine Detail (einzelner Faden, Staubpartikel auf dem Rad) wird hervorgehoben und die «unwichtigen» Nebenobjekte (die gesamte Maschine) verschwinden in der Unschärfe. Alle Aufnahmen erfolgten ohne Blitz, dafür mit einer hohen ISO-Zahl.