Das Rattern ist schon von weitem zu hören. Vor Ort ein «ohrenbetäubender» Lärm. Unter diesen Bedingungen wurde früher in den Webereien und nachgestellt in der SRF-Doku «Anno 1914» bei Juckern im Tösstal gearbeitet. Kleine und grosse mechanische Details, welche in der heutigen elektronisch gesteuerten Welt kaum mehr anzutreffen sind, konnten besichtigt, bestaunt und in meinem Fall fotografisch in einer Bildserie festgehalten werden.
In den Räumlichkeiten herrschten sehr schlechte Lichtbedingungen, so entschied ich mich mit der Leica Monochrom und hoher ISO zu arbeiten. An Objekten und fototechnischen Herausforderungen fehlte es nicht. So war es zum Beispiel spannend, die Bewegung des hin- und herschnellenden Webschiffchens, welches durch einen Schlag auf die andere Seite geschleudert wurde, einzufangen. Gerade bei Aufnahmen von mechanischen Geräten lohnt sich der fokussierte Blick und die Wahl einer kleinen Blendenzahl.
Bei der Bildserie auf dieser Seite zeigt sich das bei den gespannten Fäden oder beim Zahnrad. Das eine Detail (einzelner Faden, Staubpartikel auf dem Rad) wird hervorgehoben und die «unwichtigen» Nebenobjekte (die gesamte Maschine) verschwinden in der Unschärfe. Alle Aufnahmen erfolgten ohne Blitz, dafür mit einer hohen ISO-Zahl.

Christian Weymann gehört zu den 100 besten Fotografen der Welt. Daneben ist er Inhaber der Fotoschool in Pfäffikon im Zürcher Oberland. Christian Weymann erwarb seine erste Kamera in den 70er Jahren als Aushilfe in einem Fotogeschäft. Nach einer Ausbildung in der Architekturbranche reiste er als Werbefotograf um die Welt. Seine Spezialität sind Architektur, Bewegung (Tanz und Kampfsport), Künstlerporträts, Essen und Stillleben. Christian Weymann hat mit seinen Fotos mehrere Auszeichnungen gewonnen. Unter anderem den WPE Silber-Award. 2021 hat Christian Weymann bei inernationalen Wettbewerben bereits 7 Medaillen gewonnen.