Am zweiten Kursabend unseres Workshops «Faszination Sternenfotografie» trafen sich die Teilnehmenden im Restaurant auf der Alp Scheidegg. Nach einem wunderschönen Sonnentag zogen gegen Abend immer mehr Wolken auf – eine Herausforderung. Bei der Sternenfotografie bestimmt nämlich das Wetter, wann fotografiert werden kann. Dementsprechend war die Stimmung leicht angespannt. Doch die Hoffnung, dass sich der wolkenverhangene Himmel lichtet, war gross. Und tatsächlich siegte die Hoffnung. Zumindest für ein paar Stunden.
So begab sich die Gruppe an den Aufnahmeort. Nach einer kurzen Einführung durch Martin Rusterholz (Astrofotograf) suchten alle einen optimalen Standort, um die Milchstrasse, Strichspuraufnahmen oder Sternbilder aufzunehmen. Das Gelernte vom ersten Kursabend konnte gut umgesetzt werden. Auch die wichtigen Einstellungen an der Kamera wurden im Dunkeln schon besser gefunden. Es zeigte sich, dass vereinzelte Wolken die Bilder noch interessanter machten.
Die Ruhe des Nachthimmels
Durch die Dunkelheit der Nacht entstand eine persönliche, ruhige und staunende Stimmung unter den Anwesenden. Es wurde gemeinsam über die Schönheit des Himmels gestaunt, Fragen zu den Plejaden und anderen Sternbilder gestellt und es kamen Gedanken zur Achtlosigkeit im Umgang mit Licht auf, denn die Lichtverschmutzung über den Ortschaften war deutlich zu sehen. Nach Kaffee und Kuchen beendeten die aufziehenden Wolken gegen 01.00 Uhr den Kursabend, und alle machten sich bereichert auf den Heimweg.
Mit grosser Spannung sehnten die Fotografinnen und Fotografen den Tag der Bildbearbeitung herbei: Wie, um alles in der Welt, soll aus einem eher dunklen Bild eines werden, das die gesehene Schönheit widerspiegelt? So wurden Strichspuren gestackt und die Milchstrasse und andere Fokuspunkte in Lightroom herausgearbeitet. Am Ende hatten wir Bilder, die definitiv mehr als Worte sagen.